Pressemitteilung am 28.04.2018: Glyphosathaltige Pflanzenvernichtungsmittel auf gemeindeeigenen Flächen verbieten

Glyphosathaltige Pflanzenvernichtungsmittel auf gemeindeeigenen Flächen verbieten

 

Ein Antrag der FDP-Fraktion zur Stadtverordnetenversammlung am 23.04.2018.

Glyphosathaltige Herbizide wie Monsantos Roundup töten ausnahmslos alle Pflanzen, mit denen sie in Berührung kommen. So verschwinden nicht nur im Ackerbau unerwünschte Beikräuter, sondern auch wertvolle Wildpflanzen. Weniger Wildpflanzen aber bedeuten auch weniger Lebensraum und Nahrung für Insekten. Weniger Insekten wiederum bedeuten weniger Nahrung für Vögel. So führt der Einsatz von Glyphosat mittelfristig dazu, dass die biologische Vielfalt schwindet.

Schon in geringen Mengen schädigen Glyphosat und »Roundup« die menschlichen Embryonal- und Plazentazellen sowie die DNA von Menschen und Tieren. In menschlichen Zellen kann »Roundup« innerhalb von 24 Stunden zum vollständigen Zelltod führen.

Zudem bestehen bei Menschen und Tieren Zusammenhänge zwischen Glyphosat und Fehlbildungen/-geburten. Darüber hinaus weist eine neuere Studie darauf hin, dass Glyphosat solchen Krankheiten wie Alzheimer, Diabetes und Krebs den Weg ebnen sowie zu Depressionen, Herzinfarkten und Unfruchtbarkeit führen könnte.

Weitere Auswirkungen sind zu befürchten: Wie eine Leipziger Forschungsgruppe um Prof. Dr. Monika Krüger nachweisen konnte, sind inzwischen Rückstände von Glyphosat im Urin von Menschen und Tieren zu finden – und das selbst dann, wenn diese nicht direkt mit Glyphosat in Kontakt gekommen sind (etwa beim landwirtschaftlichen Spritzen, über Boden- und Wasserrückstände etc.). Dies lässt klar darauf schließen, dass Glyphosat über Lebens- und Futtermittel aufgenommen wird.

Unterstrichen wird dies durch eine Untersuchung der Zeitschrift Ökotest: 14 von 20 getesteten Produkten (Mehl, Brötchen, Getreideflocken) enthielten Glyphosat.

Insgesamt ausgebracht werden hierzulande derzeit rund 15.000 Tonnen glyphosathaltige Pflanzenvernichtungsmittel pro Jahr.

Die EU-Kommission hat das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat nach langem Streit für weitere fünf Jahre zugelassen. Auch Deutschland stimmte trotz Veto aus dem Umweltministerium zu.

Dies sind aus Sicht der FDP-Fraktion fünf Jahre zu viel für unser Schlitzerland. Wir sehen daher hier dringenden Handlungsbedarf und möchten, dass die Stadt Schlitz weiter mit gutem Beispiel vorangeht, indem sie die Anwendung von glyphosathaltigen Pflanzenvernichtungsmitteln auf gemeindeeigenen Flächen ab Mai 2018 verbietet.

Eiterfeld und Großenlüder haben es vorgemacht. Wir sollten ebenfalls im Sinne eines gesunden Schlitzerlandes ein Zeichen setzen.

Wir haben daher den Antrag gestellt den Magistrat damit zu beauftragen, die Anwendung von glyphosathaltigen Pflanzenvernichtungsmitteln auf gemeindeeigenen Flächen Mai 2018 zu verbieten. Durch einen Änderungsantrag der Bunten Liste Schlitzerland wurde dieser Antrag noch einmal verschärft und ebenso Neonicotinoide verboten. Dieses Verbot der Pflanzenvernichtungsmittel soll zusätzlich bei allen Pächtern in einem Vertrag schriftlich fixiert werden.

Wir freuen uns auf die Umsetzung. FDP-Fraktion Schlitzerland.“

Veröffentlicht auf Facebook und in den Medien

Links:

https://osthessen-news.de/n11587794/fdp-glyphosathaltige-pflanzenvernichtungsmittel-auf-verbieten.html
https://www.oberhessen-live.de/2018/04/29/schlitz-verbietet-glyphosat-auf-eigenen-flaechen/